Dienstag, 29. Mai 2012

Sherlock - Der Reichenbachfall






Uh. WAS FÜR EIN ENDE! Auch beim zweiten Mal ist dieses Finale der zweiten Staffel unfassbar schnell und grandios. Und nun in der Synchro auch endlich alles verständlich. Waren doch einige Sätze, einige Jokes, die ich im Original aufgrund von Tempo und „Britishness“ nicht verstanden hatte. Woah, was da alles drin ist! Da haben wir auch den Clue, was Mycroft angeht. Und er fügt sich ganz wunderbar in diese komplizierte Geschichte der beiden Brüder, like you said, im Kommentar zum „Skandal in Belgravia“. Versuchen Sie sich den Vater der beiden vorzustellen! Oder war Mycroft gar derjenige, der die Vaterrolle übernehmen mußte? Würde vieles erklären, eben auch die Tee-Szene im Palast. „Wie früher..“ Ja, er hat ihn sozusagen an Moriarty verkauft. Sie erwarteten sowas ja schon.
Was für ein irres Spiel Moriarty treibt! Die Szene im Tower ist ein Meisterstück, nicht!?  Moriarty tanzt seinen Triumph, während er im Begriff ist, die bestbewachten Kronjuwelen der Welt durch simple Tricks an sich zu bringen, nur um Sherlock zu zeigen, wie mächtig er wirklich ist.
Die Szene nach der Gerichtsverhandlung. Sherlock kocht Wasser, stellt Teekanne und Tassen aufs Tablett (las schon des öfteren, dass das Teeservice eines der most wanted requisites der gesamten Serie sei), weil er genau weiß, was kommt. Dann Moriarty in seinem Sessel. I.O.U in den Apfel schnitzend. Etwas schwierig, dass man das nicht so richtig übersetzen konnte, und der Begriff ist hier wohl weitestgehend unbekannt. Muss in Great Britain aber eine (früher?) gebräuchliche phrase sein, um einen Schuldschein zu bezeichnen.  
Beim ersten Schauen war ich in der Szene  "Zuhause bei der Riley-Journalistin" (Katherine Parkinson) tatsächlich vollkommen verwirrt. Im ersten Moment nicht sicher, ob es „for real“ ist, dass Moriarty eine Erfindung war. Sherlocks Gesicht, sein hypnotisch-wissender Blick und entsetzt-fasziniertes Grinsen, als er erkennt, was Moriarty da treibt, erklärt aber schon wieder alles.
Wunderschön, dass Molly in dieser Folge endlich zur Heldin avancieren durfte. Denn ohne Zweifel ist sie es, die seinen Tod inszeniert. Einen Leichenschein fälscht, einen Körper für seinen ausgibt. Die mit ihm den „Fall“ plant und den richtigen Platz, zu landen. Konnte damals, als ich die Originalversion sah, nicht anders, als im Internet zu forschen, ob es Theorien dazu gibt, wie sie es gemacht haben. Oh ja, es gibt sogar ganze Videos dazu auf youtube. (Wirklich schön zu sehen, dass sogar Menschen die Zeitungen, die im Reichenbach Fall gezeigt werden, genauestens untersuchen (Standbild, Vergrößerung), ob auch alles logisch ist, was da drin steht.) :) So ist es also von äußerster Wichtigkeit, dass Sherlock Watson zurück an seine Standort schickt, wo er nicht sehen kann, wo er landet. Um ganz sicher zu gehen, hat er offensichtlich auch noch einen der homeless-network-gang organisiert, der Watson umfährt, damit er Zeit hat, vom Wagen zu springen, seinen Puls zum Stillstand zu bringen und das Blut auf den Bürgersteig und sich selbst zu platzieren. Die Szene, in der Sherlock mit dem Ball spielend auf dem Boden des Labors im Bartholomews sitzt, ist so unscheinbar wie entscheidend, was mich extrem fasziniert. Mit einer speziellen Technik soll es wohl mit einem solchen Gummiball möglich sein, den Puls für eine Weile zu unterdrücken. Offen ist wohl, ob Sherlock selbst dort liegt oder ein Mensch, der ihm ähnlich genug sieht, um einen unter Schock stehenden Watson zu täuschen. Denke aber, es ist Sherlock selbst, da sie ihn sehr schnell wegbringen, vermutlich mehr oder weniger eingeweihte Kollegen von Molly. Was verwunderlich ist,  – und das ist auch nicht nur mir aufgefallen – dass eine große Menge von Blut fließt, aber kein Puls mehr fühlbar sein soll. Nur ein noch pumpendes Herz kann eine solche Menge rausbringen. Aber auch das dürfte dem armen Watson in dem Moment entgehen.

Hach. Was mir wieder äußerst gut gefällt, ist die authentische Anpassung der Originalstory an moderne Möglichkeiten. Sherlock wird ein Medienstar, die Medienhaie - manipuliert von Moriarty- zerreißen ihn schließlich und als er gewahr wird, dass diese Entwicklung ihn seinen Ruf und fast sein Leben kostet, nutzt er die Chance, um erstmal unterzutauchen. Ganz wie im Original. Nun unglaublich gespannt auf „The Empty House“, wird hoffentlich genauso well-adapted von Gatiss und Moffat wie bisher.






Was für ein Ende, indeed! Die Welt ist alles, was der Fall ist! Überwältigende Episode, was soll man noch sagen. Watson auf dem Friedhof vor dem "Grabstein", wie hätte man diese Szene vergeigen können, und wie perfekt die Worte, wie perfekt noch die kleinste Bewegung Martin Freemans hier, bis zu dem angedeuteten miltärischen Ehrensalut, das letzte, mit dem John die Fassung wiederfinden kann jetzt, aber auch, wie er den Grabstein berührt, seine Hand, die Unsicherheit, ob er diese Geste jetzt machen soll, und dann doch macht, in jedem Finger dieses Aufgewühltsein - großartig. Driven to tears bei den letzten Sätzen Watsons ("Seien Sie bitte nicht tot… würden Sie das für mich tun? Hören Sie einfach - damit auf").
Übrigens, der "Grabstein". Muß unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen vom Drehort abtransportiert worden sein - stellen Sie sich vor, welch Reliquie das wäre, for a Cumberbitch. :)

Zur Inszenierung des "Falls" haben Sie das Wesentliche ja schon vorzüglich zusammengetragen. Habe den Reichenbach-Fall gerade auf gruseligem Videotape noch einmal gesehen, hier also meine Vermutungen. :)

Ja, absolut sicher: Molly hilft Sherlock bei der Inszenierung. (Wie herzzerreißend wunderbar wieder diese Szene mit Sherlock vorher, ihr glitch: "…dann können Sie mich haben"). Sie instruiert ihn, wie er mit dem Gummiball unter der Achselhöhle seine Arterie so abdrückt, daß kein Puls fühlbar ist - Watson trifft Sherlock ja noch im Labor mit dem Ball spielend. Sie brauchen nur die paar Sekunden, in denen, das wissen sie, Watson als Freund und Arzt sichergehen will, daß Sherlock nicht mehr lebt, und sie wissen, was er tun wird. Sherlock wählt das Dach des St Bartholomew's, damit eingeweihte Angehörige der Hospital Staff umgehend zur Stelle sein können.

Hinzu kommt der Faustschlag des in den Plan involvierten Fahrradfahrers, der John zu Boden schickt, ihm fast die Sinne raubt, sein Wahrnehmungsvermögen schwächt. Und es wird möglich sein, ihn mit "Kommen Sie, Sie sind ja selbst verletzt" o.ä. recht schnell von Sherlock wieder wegzuführen, tatsächlich sackt John dann ja nochmal zusammen, nachdem er den Puls gefühlt hat. Auch klar: Sherlock verlangt vom Dach aus, daß Watson zu der Stelle zurückgeht, von der aus John den "Aufprall" nicht sehen kann. Was Watson die Sicht versperrt, ist dieses kleine brick building mit der roten Tür.

Beim zweiten camera shot vom Dach auf die Straße sagt Moriarty auffällig zu Sherlock: Oh, jetzt haben Sie ein Publikum. In dieser Einstellung sehen wir auch nochmals die beiden Busse, die in einem seltsamen Winkel geparkt sind, auch wie zur Abschirmung. (Bin aber nicht sicher, ob die später noch da sind). Jedenfalls sehen wir in diesem Moment da unten auch eine Gestalt, die auf einer der Bänke etwas abgestellt hat, etwas, das aussieht wie helle Plastiktüten. Eine Idee: diese "Plastiktüten" könnten tatsächlich größere Airbags sein, diese Art von Luftsack, die man blitzschnell zur Expansion bringen kann.

Aber dann ist da deutlich sichtbar natürlich dieser Transporter mit Säcken, Wäschesäcke aus dem Krankenhaus, vielleicht wurde auch Vorsorge dafür getragen, daß ihr Inhalt noch weicher ist, Schaumgummi, whatever. Möglich also, daß Sherlock auf den Transporter springt. Oder, Kombination, er springt in einen großen Airbag, der unmittelbar danach wieder zum Zusammenfall gebracht wird und auf den Transporter geworfen wird, der fällt da oben nicht weiter auf. Der Transporter fährt jedenfalls während der Szene nach Sherlocks "Aufprall" ab - ungewöhnlich, wenn da gerade von sehr weit oben jemand auf den Bürgersteig geklatscht ist.

Wir sehen kurz einen Aufprall auf dem Bürgersteig, aber offensichtlich fällt Sherlock in diesem Moment nur von dort, wo er kurz zuvor gelandet ist. Das muß nicht unbedingt ein clue sein, aber auffällig fand ich es schon: Sherlock müßte eigentlich eher mit dem Kopf zur Straße liegen. Tatsächlich liegt er aber eher parallel zur Straße - vielleicht eben auch schon Indiz dafür, daß er einen zweiten, wesentlich kürzeren "Fall" hatte.

Denkbar nun, daß es ihn von dem weichen Ziel seiner Landung nochmal hochgefedert hat und er tatsächlich dann unkontrolliert landet, eben nicht tödlich, nicht gefährlich, aber doch mit echter Kopfwunde. Möglich, daß er sich nach geglückter Landung von Airbag / Transporter auf den Bürgersteig fallen ließ und sogar eine (leichtere) Kopfverletzung dabei in Kauf genommen hat (remember: er läßt sich von Watson durchaus ins Gesicht schlagen). Möglich: Molly hat ihn nicht nur mit dem Gummiball, sondern auch mit Ampullen Kunstblut oder Blutkonserven aus ihrem Vorrat ausgestattet.

Sehr auffällig, und ungewöhnlich, finde ich, wie dieser "sofort herbeigeeilte" junge Mann an Sherlock rüttelt, als Watson sich nähert. Vielleicht ein Zeichen für Sherlock, jetzt mit dem Gummiball die Arterie abzuklemmen; vielleicht ist Sherlock tatsächlich bewußtlos, und der Mann, vorher instruiert, übt am Oberarm, denn dort ist seine Hand, den nötigen Druck aus.

Jedenfalls: Sherlock gibt Watson vom Dach aus noch einen *clue*, als er, syntaktisch noch scheinbar zum "Es ist alles wahr, ich habe Moriarty erfunden, ich bin ein Schwindler"-Thema gehörend, zu John sagt, und semantisch dabei die Ebene wechselt: "Das ist ein Trick. Bloß ein Zaubertrick." Kann auf dem blurred videotape übrigens nicht genau erkennen: ist das eine Träne, die da fällt bei Sherlock? Oder a drop of sweat?

Denn Angst hat er. Er hat gehofft, auf dem Dach irgendwie noch mit Moriarty fertigzuwerden. Die Angst, als Moriarty blutend auf dem Dach liegt, und er weiß, daß er jetzt springen muß, ist echt. Trotz aller Vorkehrungen ist der Sprung ein riskantes Manöver, ein großes Wagnis.

Er springt, um seine Freunde zu retten - eat this, EMOscheiß.
Und Watson weiß dies nicht einmal, als er sagt: "Sie waren der beste Mann, der menschlichste… Mensch, den ich je gekannt habe." Sigh. John. "Ich war so allein, und ich schulde Ihnen so viel."

Lestrade ist eingeweiht und beteiligt - es gibt diese kurze Szene zwischen cuts auf die sich vorbereitenden Killer, in der Lestrade "Ja, Sir, danke" in den Hörer sagt - Sherlock wird springen = "die Sache" nimmt ihren Lauf, zu wem sonst sollte Lestrade in diesem Moment "Sir" sagen, wenn nicht zu Mycroft, der - auch wenn er in der letzten Szene im Club, als er die Zeitung mit den News von Sherlocks Selbstmord zusammenlegt, so undurchschaubar bleibt wie eh und je - demnach ebenfalls involviert ist… nachdem er seinen Bruder, wie Sie sagen, sozusagen an Moriarty verkauft, diesem "die perfekte Munition gegeben" hat, muß er hier alles in seiner Macht Stehende tun, wenn er uns in Staffel 3 wieder unter die Augen kommen will. :)

Oh ja, die Szene mit Moriarty im Tower, ein Meisterstück, indeed. :) Er tanzt seinen Triumph, genau, es ist ein Ballett, eine Choreographie, zu Rossinis "Die diebische Elster"-Ouverture, phantastische Darstellung eines Datentransfers (von Moriartys Phone) fast nebenbei, und doch wieder clue fur Späteres (0-1). Moriarty sieht so klasse aus, in his deranged way, mit Krone und Zepter. :)

"Im ersten Moment nicht sicher, ob es 'for real' ist, dass Moriarty eine Erfindung war. Sherlocks Gesicht, sein hypnotisch-wissender Blick und entsetzt-fasziniertes Grinsen, als er erkennt, was Moriarty da treibt, erklärt aber schon wieder alles." - Also, wirklich sensationell: die Blicke zwischen Sherlock und Moriarty. Schon im Gerichtssaal, aber tatsächlich, in Kitty Rileys Wohnung, in dieser unfaßbar geschmacklos eingerichteten Wohnung, als, sagen wir jetzt mal, Moriarty den Richard Brook gibt, der Blick unmittelbar nach Watsons "Ja, zeigen Sie mir was!" - dieser Blick von Moriarty zu Sherlock, durch seine Hände hindurch, you know? - und Sherlocks, genau, entsetzt-faszinierter Blick zurück, das jagte mir Schauer über den Rücken. :)

Sherlock auf dem Dach zu Moriarty: "Sie sind geisteskrank!" - Moriarty: "Das checken Sie erst jetzt?" - Brook ein von Sherlock für die Rolle des Moriarty engagierter Schaupieler: nein, auch wenn man Moffat / Gatiss viel zutrauen kann, dazu bei mir auch im ersten Moment kein "nicht sicher", was mir aber kurzzeitig in den Sinn kam: was, wenn nicht Moriarty diese fake identity als Richard Brook angenommen hat, sondern tatsächlich ein "geisteskranker" Schauspieler namens Richard Brook eine gespaltene Persönlichkeit war, Moriarty sein böses zweites Ich, der "Hyde", der Doppelgänger, das Alter ego. Man kann die Existenz eines Geschichtenerzählers, der im Kinderfernsehen auftritt, nicht nur speziell für eine verblendete Journalistin herstellen. Einwand dann eben: dieser eine unfaßbare Blick zu Sherlock, und später: "Richard Brook. Niemand scheint den Witz zu verstehen." (Moriarty auf dem Dach). Also ist Moriarty schon länger Moriarty als Richard Brook. :)
Wie heißt denn Sir Prahlegott im Original?

Großartig diese hints auf Moriartys Omnipräsenz - wie die Lichter angehen im Gebäude gegenüber vom Hospital, in dem die kleine Tochter des Botschafters gerade beim Anblick Sherlocks in panische Schreie ausgebrochen ist, und auf den Fenstern wird das I O U sichtbar.

Sergeant Donovan angemessen unsympathisch, will jetzt nicht auf das verweisen, was die geschätzte Sibylle Berg einmal als "besserwisserische Planschkuh" beschrieb (SB sprach immerhin vom Typus der deutschen Frau im TV, wie sie durch Christine Neubauer repräsentiert wird), aber eben auch schon brillant, wie im Reichenbachfall zum Thema wird: letztlich will the public den Außergewöhnlichen heruntergezogen sehen, giert danach, glauben zu können: auch SH ist nur ein gewöhnlicher Mensch, "sie wollen es glauben, eine Lüge, die bequemer ist als die Wahrheit."

Denke, daß Sherlocks "Behalten Sie mich im Auge" an John, vom Dach aus, auch doppeldeutig ist, Teil 1 von Staffel 3 darauf Bezug nehmen wird.

Man möchte nicht mehr leben ohne all das: wie der Sherlock-Hut Sherlock verfolgt und wie die Ikone mit der Ikonographie umgeht. :) Und neue Ikonographie schafft: Cumberbatch am Mikroskop, iconic. (Finde übrigens: wie er mit dem Geigenbogen auf einen Sessel zeigt für Moriarty [der sich dann in den anderen Sessel setzt], das ist eine Jeremy Brett-Geste). Sherlock und Watson, mit Handschellen aneinandergekettet, auf der Flucht durch die nächtlichen Straßen (die Farben! Das Licht!), Sherlock: "Nehmen Sie meine Hand!", Watson: "Na toll… jetzt werden die Leute garantiert…" - Nacht, Flucht, aber immer noch Zeit für Watsons Phobie. :) - Beide auf verschiedenen Seiten eines Gitters: "Sherlock, warten Sie! Wir müssen das Ganze… koordinieren!" Wo ich echt nicht mehr konnte: John bei Mycroft, der auf die belastete Geschichte zwischen ihm und Sherlock verweist, "zuviele Ressentiments". John: "Mhm. All seine Schlümpfe geklaut. Seinen Action-Man kaputtgemacht."

Sherlock zu Molly: "Sie essen mit mir!" - Zieht dafür zwei Chipstüten aus dem Mantel. Ja, ganz, ganz wunderbar alle Szenen mit Molly in dieser Folge. Wir haben so mit ihr gelitten ("Alkalisch." - "Danke, John." - "Molly." - "Ja."), und jetzt darf sie zur Heldin avancieren. Ich mag auch diesen Lestrade sehr. Der Chief Super Intendent mit der blutenden Nase: "Hinter ihm her, Lestrade!", Lestrade mit diesem "Öhm… ja…"-Ausdruck, not in a hurry.
Hilarious: Watson im Diogenes Club, der Älteste im Sessel mit Schnappatmung.

Hat Hans Albers nicht mal Sherlock Holmes gespielt? Wie muß man sich das denn vorstellen? "Machs mir ma'n Kümmel, Misses Hudson"? :)

"Staub spricht zu uns!"







Sir Boast –a- lot. :)


Richard Brook ist aber erst Richard Brook, seit das Reichenbachfall-Gemälde von Sherlock gefunden wurde oder? Denn das macht ihn am Anfang der Folge endgültig zum Medienstar und Moriarty sagt: "Niemand hat den Witz verstanden." Well, Moriarty hatte sicher viele Identitäten. Er sieht mit Zepter und Krone großartig  aus, yes. Und überhaupt ist er im Reichenbachfall grandios. Andrew Scott bekam vor ein paar Tagen auch den britischen TV-Award für seine Leistung, wenn ich das richtig gesehen habe. Verdient, meine ich. Allein das Krötengesicht, das er in Watson Richtung macht, während Sherlock aussagt!

Oh yes, das haben Sie wunderbar beschrieben, wie Watson in der Grabstein-Szene salutiert, unsicher den Grabstein berührt, wie Männer es tun, also die Schulter kurz drücken, wenn sie etwas beyond handshake ausdrücken wollen. Und wie er sagt: „Bitte seien Sie nicht tot. Könnten Sie das für mich tun?“ Hach. So bittersweet.

Dieser Transporter mit den Säcken ist ein Recycling-Wagen, in London schon zum Stadtbild gehörend. Nichts also, was die Menge, oder Watson, besonders auffallen würde. Dass der nach dem Sturz abfährt, ja, genau, liegt nahe, dass er „bestellt“ war. Sehr schön beobachtet, dass Sherlock "falsch" liegt, könnte auch ein Hinweis sein. Moffat sagte ja, dass es einen Clue gibt, auf den noch niemand im Internet gekommen sei. Da gibt es ja die wildesten Vermutungen bis hin zur Sherlock-Gesichtsmaske, die Moriarty ja auch trug, als er die Kinder entführte, damit das Mädchen später Sherlock als Bösewicht brandmarken kann. Dachte auch schon an eine filmische Projektion von Sherlock im Fall auf die Fassade, aber das wär zu unecht. Jedenfalls twitterten Gatiss/Moffat am Tag nach der ersten Sendung des Reichenbachfalls in England: "Reingelegt! Die dritte Staffel wurde zusammen mit der zweiten bestellt und die Szene mit der Auflösung ist schon mitgedreht worden." :) Man hat aus der Poolscene am Ende von Staffel eins gelernt, denn es war wohl sehr schwierig, alles genau so wieder aufzubauen.

Denke, den Trick mit dem Gummiball hat Sherlock nicht von Molly, denn er sitzt im Labor -denkend- schon mit dem Ball und spielt damit gedankenverloren, während er auf Molly wartet.

Eine Träne ist es, aber ich rechne sie eher dem beobachtet werden durch Killer und dem Wunsch, möglichst echt zu wirken zu, als dass Sherlock wirklich Angst hat und deshalb weint. Nein, er sagt vorher zu Moriarty noch, er sei bereit, mit ihm in der Hölle zu schmoren, da er zwar auf der Seite der Engel kämpfe, aber nicht zu ihnen gehöre, Moriarty und er seien gleich und Moriarty stimmt ihm auch zu. Es muss alles geglaubt werden, sonst springt er ganz umsonst, inszeniert seinen Tod – und er plant vermutlich, eine Weile im Ausland unterzutauchen – also auch, seinen Freunden nachhaltig Schmerz zu zufügen. Eine Träne zu produzieren ist für ihn nicht schwer, wie wir in „The Great Game“ schon gesehen haben, in der Szene, in der er der vermeintlich frisch verwitweten Frau des Versicherungsbetrügers dessen früheren Bekannten vorspielt.

Ja, er sagt Watson auf dem Dach eigentlich alles, aber der kann es –mal wieder- nicht deuten. Könnte man aus der Original-Geschichte schön so übersetzt haben, denn Sherlock ist es ja sehr wichtig, dass alles möglichst „echt“ ist und Watson alles glaubt. Denn er kennt Watson schon gut genug, dass er weiß, der kann sich nicht verstellen und es sollen alle glauben, dass Sherlock tot ist. Denn es ist zu erwarten, dass Moriarty Erben oder zumindest Anhänger hat, die sich rächen wollen.

Mycroft eingeweiht, ja, Lestrade, vielleicht. Im Original sorgt Mycroft ja auch dafür, dass 221B so bleibt, wie es ist, auch wenn Mrs. Hudson das sehr irritiert. Hier sagt sie ja, sie will die Sachen weggeben. We’ll see.

Ja, sehr schön auch die Szene, in der Watson entrüstet den Diogenes Club entert und sich nach Mycroft erkundigt. Der alte Mann, mit Schnappatmung, der als erstes angesprochen wird und entrüstet den Klingelknopf mit seinem Stock bearbeitet, soll der Vorsitzende der Sherlock-Holmes-Gesellschaft sein und außerdem in einem früheren Sherlock-Holmes-Film schon mitgespielt haben. All diese Kleinigkeiten machen „Sherlock“ so wunderbar.

Hans Albers hatte auch ganz andere Seiten. You can watch it on youtube.  ;)




Sir Boast-a-lot, ah. :) Unbedingt verdient, der Award, auch wenn Andrew Scott ihn gegen Martin Freeman gewinnen mußte, aber der hat ihn ja schon 2011 gewonnen. Gab ja am Anfang wohl einige Irritation über diesen Moriarty, die er aber am Ende komplett weggefegt hat. Freue mich darauf, Passagen im Original zu hören wie: "Sind gewöhnliche Menschen nicht herzallerliebst? Na, Sie wissen das ja. Sie haben John. Ich sollte mir auch einen Mitbewohner zulegen. Gequält: Muß echt lustig sein."

Kann ja leider kein DVD-Standbild von Richard Brooks Curriculum Vitae machen :), aber ja, ja, "Niemand hat den Witz verstanden" macht klar, daß Moriarty Richard Brook in die Welt setzt, als Sherlock zum "Reichenbach Hero" geworden ist. Die Cecil Higgins Art Gallery in Bedford, wo das Reichenbach-Gemälde von Turner sich befindet, wäre übrigens unbedingt einen Besuch wert.

Very good to know, daß die Szene mit der Auflösung schon gedreht ist! Dachte mir, es wäre natürlich wichtig zu wissen, wann genau Moffat das sagte, daß es einen Clue gibt, auf den noch niemand gekommen sei, und fand heraus, daß er das wohl am 19. Januar sagte, also vier Tage nach der Erstausstrahlung auf BBC. Bin nicht sicher, ob die Sache mit dem Gummiball da schon Thema war? Muß da übrigens nochmal nachfragen, der Ablauf in der TV-Fassung ist so: Holmes und Watson bei Kitty, mit Moriarty als Brooks; auf der Straße trennen sich Holmes und Watson, Holmes begibt sich zu Molly; in der "Was brauchen Sie?" - "Sie."-Szene sieht man keinen Ball, nicht einmal Sherlocks Hände, dann Schnitt zur Watson-bei-Mycroft-Szene ("Sie haben ihm die perfekte Munition gegeben!"), dann Schnitt zurück ins Labor, wo Sherlock auf dem Boden sitzend mit dem Ball spielt und auf John wartet. Wenn da gegenüber der Originalversion nichts rausgeschnitten ist, könnte Sherlock den Trick und den Ball schon von Molly haben.

Ah, es ist eine Träne. Thanks. :) Nein, ich hatte auch nicht gemeint, daß die Angst ihm diese Träne abringt, seine Angst hätte nur die Möglichkeit a drop of sweat eröffnet, aber wahrscheinlich kennt Sherlock das chinesische Sprichwort: "Nicht schwitzen." :) Well, wenn es eine Träne ist, könnte sie natürlich eine für die Killer produzierte sein, um alles möglichst echt wirken zu lassen; oder sie soll in uns die Frage aufwerfen, ob nach diesen 3 Folgen, in denen "die Beziehung wächst und gedeiht", in denen Sherlock die erschreckende Erfahrung macht, von seinem Körper abhängig zu sein ("Baskerville"), in denen er seine chymische Hoch-Zeit mit Irene Adler hatte, in denen er nach und nach "menschlicher" zu werden scheint, sich der Gefühle anderer Menschen mehr bewußt wird, ob nach alldem tatsächlich da oben auf dem Dach etwas so Humanes wie eine Träne beweist, daß Sherlock in diesem Moment des Abschieds von Watson - denn er weiß, daß es ein Abschied für lange Zeit ist - tatsächlich bewegt ist, ob er tatsächlich fühlt, was es heißt, seinen Freund so zurückzulassen, mit dieser Vorstellung von Sherlocks Selbstmord.

Vielleicht müssen wir seinen in anderem Zusammenhang gefallenen Satz "Ich kann das nicht einfach auf- und zudrehen wie einen Wasserhahn." auch hierher übertragen. :)

Die knarrende Stufe, auf die Moriarty tritt, in 221B - bin sicher, es gibt die Anweisung von Sherlock, die nicht ausbessern zu lassen. :) Ich erinnere mich nicht mehr, wer es war, aber in Japan gab es in einer Zeit schwerer Unruhen irgendeinen Shogun oder Samurai oder Militärführer, der, um der Gefahr eines nächtlichen Überfalls zu begegnen, in der Mitte des Raumes schlief und seinen Parkettmeister anwies, den Boden so zu gestalten, daß jeder Schritt auf dem Boden einen Höllenlärm verursachte. :)

Der Vorsitzende der Sherlock Holmes-Gesellschaft? Ah, ja, all diese Dinge sind wunderbar. (Mit "Wir wollen doch keine Wiederholung von 1972" meint Mycroft Watergate, oder?). Una Stubbs kennt in England wohl auch jedes Kind - bzw. jeder, der mal Kind war... ... did you see?


Bestimmt haben Sie dieses schöne Interview mit Lara Pulver, Louise Brealy und Una Stubbs schon gesehen?
"Wild. Like Heathcliff. I like to ruffle it up" :)

"Ich werde einfach ich selbst sein." - "Hören Sie mir überhaupt zu?"




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Sonntag, 27. Mai 2012

Sherlock - Die Hunde von Baskerville









Wie Sie ja wissen, wird der MusikerSängerKomponist Peter Hammill von Aljoscha und mir :) sehr geschätzt, falls irgendeine der Menschheit noch unbekannte Waffe Hammills Output zerstören sollte: bei mir nachfragen, ich habe sein Lebenswerk an einem sicheren Ort. :) Jedenfalls, Peter Hammill hat schon 1979 einen Song namens "Porton Down" aufgenommen.



Interessant auch, daß die erste Platte von Hammills Band Van der Graaf Generator "The Aerosol Grey Machine" hieß, Strophe aus dem gleichnamigen Song:

You're walking along the road one day
Up comes a man dressed all in grey
He blows a little aerosol in your face
And you find your mind's all over the place

Ein Delirantium, das zu hoher Suggestibilität führt - mittels Aerosoldispersion! - Zwischenzeitlich hatte ich auch "Experiment IV" von Kate Bush im Sinn, ein Song, der zumindest auch vom Zusammenspiel von Mad Scientist und Militär handelt, ähnlich wie es von Projekt H.O.U.N.D. heißt: "Sie wollten es als Antipersonenwaffe einsetzen."




"We were working secretly for the military" / "They told us all they wanted was a sound that could kill someone from a distance" - another kind of experiment also, fand aber trotzdem bemerkenswert: Holmes findet dieses Experiment namens H.O.U.N.D. in seinem Gedächtnispalast wieder und sieht dann im Computer, daß es 1986 offiziell eingestellt wurde. Kate Bush hat "Experiment IV" 1986 veröffentlicht. :)

Aber irgendwie ist das, was für mich im Zentrum dieser Folge steht, das Verhältnis von Sherlock und John. Von "Ich habe keine Freunde, ich habe nur einen" über die Tatsache, daß Sherlock John als Versuchskaninchen benutzt, um seinen Verdacht mit dem Zucker zu prüfen (und daß Sherlock weiß und erwartet, daß John seinen Grimm darüber überwinden wird und muß, eben weil Watson der eine ist, der das kann und will), bis zu der Tatsache, daß Watson als einziger "Ein bißchen" hören darf (see below): this relationship itself, the chemistry.

Eine meiner Lieblingsszenen:
"Oh, bitte. Könnten wir das nichtmal lassen?"
"Was denn?"
"Sie tun immer so verdammt geheimnisvoll, mit ihren… Wangenknochen… und schlagen den Kragen hoch, um cool auszusehen…!"

Wunderbar. Als könnte Holmes seine Wangenknochen abstellen.  And now we get it, die Szene vorher: als Holmes und Watson CROSS KEYS BOUTIQUE ROOMS VEGETARIAN CUISINE ansteuern und Sherlock den Mantelkragen hochschlägt. Indignierter Blick von Watson. Sherlock: "Es ist kalt." Ende der Szene. :)

Wunderbar: Gary. Sieht aus wie der *grumpy innkeeper through the ages*, mit period costume könnte er in Hitchcocks "Jamaica Inn" auftauchen - "Hab kein Doppelzimmer mehr für euch, Jungs." Watsons ewige Prüfung: "Macht nichts, wir sind nicht…." - und dann entpuppt sich Gary selbst als Hälfte eines queer couple. "Schnarcht Ihrer auch?" - *kreisch*. :)

Beim zweiten Sehen fällt wieder auf, wie *meticulously consistent* alles läuft. Die "Wette" mit Fletcher, dem Touristenführer, und der sagt: "Ich hab ihn gesehen, vor einem Monat. War allerdings Nebel, ich konnte nicht viel erkennen." Danach "Man kriegt da ein ganz mulmiges Gefühl" und: wer weiß, was die seit Jahren auf uns draufsprühen. - Nebel, mulmiges Gefühl, draufsprühen - garantiert irgendwo in Sherlocks Gedächtnispalast abgespeichert. :)

Man könnte sogar denken, die Szene am Anfang, als Sherlock auf Nikotinentzug Henry Knight, erm, bittet, sich eine Zigarette anzuzünden ("Und jetzt halten Sie die Klappe und rauchen Sie!"), und dann - wenigstens Passivrauchen - ungebührlich nah an Henry den Rauch einsniffelt, ist nicht nur herrliche Sherlock-Exzentrik, die Szene ist fast schon metaphorischer clue. :)

Als Sherlock auf den Felsen bei Baskerville steht, dachte ich: Benedict Cumberbatch sollte irgendwann Heathcliff spielen, "Wuthering Heights". :)

Die Szene, in der Sherlock sich plötzlich doch für Henry Knights Fall begeistert, weil er - wenn ich es richtig verstehe -, Bluebell, das verschwundene leuchtende Kaninchen, damit zusammenbringt, daß Henry nicht "dog" sagt, sondern "hound" (verstehe ich es richtig: die deutsche Fassung muß da improvisieren, und geht in die Richtung: seltsam altmodische Aussprache von "hound"), und weil Projekt H.O.U.N.D. im Gedächtnispalast schon mal Zeichen gibt :), hat eine seltsame Extra-Ebene: als wäre Cumberbatch-Sherlock selbst Doyle-Fan, oder Fan der vielen Baskerville-Verfilmungen, plötzlich ("Hound!") inspiriert dadurch, daß es diese Verbindung mit ihm selbst gibt, daß auch er jetzt einen "Hounds/Baskerville"-Fall hat. :)

Wenn man nur die Szene am Kamin nähme, das Tempo, mit dem Sherlock John beweist, "Es ist alles in Ordnung mit mir", seine Deduktionen über die Witwe und den Fischer, nur diese Szene im Hinblick auf cinematography und editing würde reichen als Beweis, daß "Sherlock" ein 5-Gänge-Menu ist und der übliche Krimi aus Deutschland im Vergleich dazu eine leergekratzte Pommes-Schale. Aus Pappe.

Some favourites:

"Kabinettsumbildung…" - "Gibt's nichts Wichtiges?"

"Sie haben wieder Rubbellose gekauft!"

"Sind wir gerade in eine Militärbasis eingedrungen, um wegen eines Kaninchens zu ermitteln?"

"Die Frage ist nur, ging es dabei auch um Tödlicheres als Kaninchen." - "Das ist gelinde gesagt ein weites Feld."

"Oh, sehen Sie, da ist Schimmel."

Wie Sherlock Kaffeezubereitung simuliert. :)

Wie Sherlock "U.M.Q.R.A." sagt.

And like I said, das untrügliche Indiz dafür, daß …
"Also lagen Sie falsch."
"Nein."
"Mhm. Sie lagen falsch. Es war nicht der Zucker. Sie lagen falsch."
"Ein bißchen."
… Cumberbatch-Sherlock Steinbock ist: sein Tonfall bei "Ein bißchen." :)





Ja, alles ganz ausgezeichnet! :) Muss zugeben, dass „Baskerville“ was das excitement angeht, etwas abfällt neben „Belgravia“ und „Reichenbach“. Dennoch mochte ich „Baskerville“ schon immer besonders gern, als Roman und als Film. Und ja, die Beziehung Sherlock/John ist hier der Mittelpunkt, würde ich auch so sehen. Sehr schön, wie Sie sagen, „weil Watson der eine ist, der das kann und will“, genau, er will. Wie wir im Reichenbachfall dann ja auch hören, waren die 18 Monate mit Sherlock die beste Zeit seines Lebens. Komplementärnarzisst Watson hält ihn aus, auch weil er ihn braucht. Die Frauengeschichten sind lächerlich uninteressant gegen die atemberaubenden Abenteuer mit Sherlock, der wilde und unberechenbare Alltag mit ihm und allem, was dazu gehört. Nicht, dass Watson das selbst zugeben könnte. Er versucht immer wieder eine Frau faszinierend zu finden, aber sie bleiben nur flüchtige Vergnügungen, Ablenkungen, wenn Sherlock grad in seiner eigenen Welt unterwegs ist oder keinen Fall hat. Er genießt es, die Anmeldung im Gasthaus auszufüllen, auch wenn er immer wieder gegen den nun schon running gag „gay-couple“ angehen muss.


Sehr interessant, was Sie da an Parallelen gefunden haben, zur Aerosol-Droge und H.O.U.N.D. Sache. Denke, Peter Hammill wird den Produzenten auch nicht unbekannt sein. Von Kate Bush mal ganz abgesehen.

Was mich wundert, ist, dass Gatiss und Moffat es sich erlaubt haben, ungewöhnliche Dinge zu tun. Im Kommentar zur ersten Folge sagt einer von ihnen noch: „Imagine Sherlock driving a car!“ und daraufhin allgemeines Gelächter. Hier nun fährt er den Geländewagen zur Militärbasis.

It may be, but.. dachte, dieser Clue, dass Sherlock das altmodische Wort „hound“ registriert, stammt aus Jeremy Bretts „Baskerville“. Kann mich aber täuschen, im Originaltext taucht es nicht auf.

Auf der Fleischrechnung im vegetarischen Restaurant (ein Widerspruch, der sogar Watson auffällt..), steht als Lieferant „Undershaw“. Wohl das Haus, in dem Doyle den „Baskerville“ –Roman schrieb. Verfolgte grad via FB ein „Preservation Trust“- thing, es wurde ein e-book mit Holmes-Geschichten, von Fans verfasst, veröffentlicht und weitere Spendenaktionen ins Leben gerufen, um eben dieses Haus vor dem Abriß zu retten.


Im Reichenbachfall schlägt Sherlock wiederum den Mantelkragen zurück, um den Kindern keine Angst zu machen. Funktioniert aus bekannten Gründen ja nicht, aber die Verbindung zur Szene, die Sie oben beschreiben ist unverkennbar. Auch weil er im letzten Teil immer mal nachfragt, ob es passend sei, was er sagt. Die Beziehung wächst und gedeiht. :)










Ja, im Vergleich zu "Belgravia" und "Reichenbachfall" mag diese Folge etwas weniger exciting sein, geht mir auch so, im Vergleich zu "Baskerville" aber ist deutsches TV dann wieder so tattrig, daß man auch irgendwas schon Totes harpunieren möchte. Oha, ja, Zeit, Jeremy Bretts "Baskerville" auch wieder zu sehen. Mußte auch an Jeremy Brett denken, als Cumberbatch am Anfang dieser Folge Papiere im Zimmer umherschleudert.

Yes, Watsons Frauengeschichten, er weiß ja selbst, wie wenig sie ihm bedeuten, und steht deshalb auch bei der Hunde ausführen-Szene in "Belgravia" wie ein ertappter Schuljunge vor Jeanette. (Die von einer Chaplin-Enkelin gespielt wird.) Interessant aber schon auch, wie Sherlock das, was er tatsächlich tut (Johns emails an seine Freundinnen lesen), in einen glorios kuriosen Konjunktiv verpackt, der an dieser Stelle ziemlich aus heiterem Himmel kommt und der, auch wenn wir die Gereiztheit qua Drogenentzug abziehen, das Aufkeimen eines bis dahin völlig unbekannten Gefühls (eine Anwandlung von Eifersucht) ebenso verrät, wie er gleichzeitig die Qualität des Inkriminierten schon unmißverständlich macht: "Wollte ich lyrische Ergüsse hören, würde ich Johns emails an seine Freundinnen lesen."

Sherlock driving a car. :) Auch nur ein Schauplatz für das, was herauskommt, wenn man Screwball ins Britishness-Bad taucht. Wunderbar. "Ich (räusper) hab den schon ewig." (Mycrofts Ausweis). Oder Johns sarkastische Reaktion-der-Militärbasis-impersonation: "Kommt doch rein, das Teewasser kocht schon."

Ah, wußte ich auch nicht, das mit "Undershaw", danke! Bin ja mit den Original-Doyle-Geschichten nicht so vertraut wie Sie, manchmal aber doch genug, um z.B. hilarious zu finden, was in dieser Folge aus dem Kerzensignal in Doyles "Baskerville" wird. :)
Naja, Peter Hammill und Kate Bush waren eher Assoziationen, nicht unbedingt verbunden mit der Vermutung, daß es konkrete Einflüsse waren. Aber Produzenten, Autoren, speziell Gatiss in diesem Fall können diese Dinge ja ebenso in the back of their minds gehabt haben, als es darum ging, was man aus dem seltsamen Naturforscher bei Doyle macht.

Würden Sie übrigens sagen, daß in dieser "Baskerville"-Interpretation auch ein bißchen "The Devil's Foot" war? Wenn die Serie ein solcher Erfolg bleibt, wird es für die Autoren immer verwickelter. Ich meine, was machen sie, wenn sie dann tatsächlich bei "The Devil's Foot" ankommen? :)

Fand übrigens die Szene mit der Gasmaske / Sherlocks Moriarty-Vision tatsächlich ziemlich schaurig!

Ja, die Beziehung wächst und gedeiht. Sherlocks Euphorie über "Der Tatort ist gleichzeitig die Mordwaffe", Watson: "Sherlock. Das Timing." - "Nicht gut?"

Memo: "Ist gegen die Regeln." - "Dann sind die Regeln eben falsch!"






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